Die Fahrt über Sevilla nach Algeciras brachten wir in 2 Tagen hinter uns.
In Palmones am Lidl Parkplatz verbrachten wir dann noch eine Nacht bevor es am nächsten Morgen zur Fähre ging, in der Nacht fegten einige Gewitter über uns hinweg, so das die Straße zum Fluß wurde.
Die erste Fähre wurde dann auch gleich abgesagt, wegen zu starkem Seegang, jippi, dachten wir uns, wir sind beide nicht seetauglich und wenn die Fahrt dann noch eine halbe Stunde länger gedauert hätte, wäre der Gang zur Toilette wohl unvermeidbar gewesen.
In Ceuta machten wir uns dann auf zur Grenze und nach 1 Stunde war dann endlich alles erledigt und wir konnten nach Marokko einreisen.
Leider stellte sich die vermeindlich gute Straße nach Qued Laou als einzige Baustelle und Kurverei heraus und wir mussten notgedrungen wieder umkehren, da wir nicht genug Diesel in unseren Tanks hatten.
In Martil verbrachten wir dann erst mal 2 Tage um uns von den letzten stressigen Tagen zu erholen.
Die Weiterfahrt nach Chefchaouen und auch die darauf folgenden Tage wurden wir von Wind, Regen und Gewittern begleitet.
So konnten wir Chefchaouen leider nicht besichtigen und am nächsten ging es weiter nach Fes. Dort übernachteten wir auf dem Parkplatz Bab Boujeloud neben der Altstadt und hatten bei der Besichtung sogar Glück, den kurz nachdem wir zurück am LKW waren fing es wieder an zu regnen.
Die Nacht dort war außer das der Parkplatzwächter 2 mal nach Bier und Wein fragte ziemlich ruhig, eigentlich wollten wir auch nochmal eine kleine Runde durch die Altstadt drehen, aber am nächsten Morgen machten wir uns dann gleich auf Richtung Azrou, wir sind einfach keine Stadtmenschen, das haben wir hier wieder deutlich gespürt.
Die Fahrt nach Azrou brachte uns dann auch gleich Schnee und Kälte, aber wenigstens war der ständige Regen weg und es zeigte sich sogar blauer Himmel.
Der Campingplatz Amazigh 5 km vor Azrou in einem Olivenhain gelegen hat uns sehr gut gefallen, hier waren wir dann gleich 2 Tage und erkundeten ein bisschen die Gegend mit ihrem schönen Zedernwald.
Die Weiterfahrt nach Midelt brachte uns noch mehr Schnee.
Als der Pass dann aber überwunden war, veränderte sich die Landschaft mit jedem Meter abwärts und wir waren plötzlich in einer kargen aber wunderschönen Steinwüste.
Ab hier wurde es dann auch von Tag zu Tag wärmer und vorallem war kein Regen mehr in Sicht.
Von Midelt ging es dann weiter über die traumhaft schöne Ziz Schlucht an die Blaue Quelle von Meski inmitten eines Palmengartens wo wir 2 Tage standen.
Der Platz hat uns total gut gefallen.
Oberhalb gibt es eine verfallene Kasbah, von oben hat man eine tolle Aussicht auf die Gegend.
Dort lernten wir dann Rainer und Dani mit ihrem Deutz kennen. Wir verstanden uns gleich gut und beschlossen zusammen zum Erg Chebbi zu fahren und dort das Dünengebiet westlich zu umrunden.
Über Erfoud und Rissani ging es Richtung Dünen und kurz vor Merzouga hatten wir dann auch einen schönen Nachtplatz gefunden.
In den nächsten 3 Tagen umrundeten wir dann auf teilweise sehr sandigen Pisten das Dünengebiet, es war wirklich eine tolle Erfahrung, diese Stille in der Wüste hat uns sehr beeindruckt.
Wieder zurück in Rissani ging es weiter über die N12 Richtung Zagora, die Strecke durch die Hammada (Steinwüste) hat uns sehr gut gefallen, ein totaler Kontrast zu den Dünen.
Bei Tazzarine machten wir einen kleinen Abstecher zu den Felszeichnungen von Ait Quaazik die man über eine 13 km lange Schotterpiste erreicht. Der Weg dorthin und die traumhafte Aussicht allein sind den Weg schon wert, uns hat es sehr gut gefallen, diesen Abstecher kann man nur empfehlen.
Die Weiterfahrt über Taghbalt nach Zagora endete plötzlich in Taghbalt, denn ab hier gab es wohl nur noch eine Piste, das war auf unserer Karte aber als normale Straße eingezeichnet.
Nunja, auf jeden Fall stürmten duzende Jugendliche und Kinder auf uns zu und wollten uns für Geld den richtigen Weg nach Zagora zeigen, sie rannten neben uns her, kletterten an den LKW`s
rauf, hingen zu dritt am Spiegel oder versuchten auf den Tank zu klettern.
Sowas aufdringliches haben wir hier zum ersten mal erlebt, das war Stress pur, denn die Jungs liessen trotz energischem Schreien sie sollen vom LKW runter nicht locker und haben dabei fast den Spiegel abgerissen. Auf jeden Fall war uns das zuviel und wir entschlossen uns umzukehren und über die R108 weiter zu fahren, dort gab es dann auch wieder einen Nachtplatz mit tollem Ausblick auf die Berge für uns.
In Zagora legten wir erstmal eine 2
Tages-Pause ein um Wäsche zu waschen und vorallem zum erholen.
Der Campingplatz Oasis Palmier ist wirklich sehr schön und malerisch in einem Palmengarten gelegen und man kann schöne Wanderungen durch die angrenzenden Gärten machen.
Von Zagora aus starteten wir zu einer längeren Pistenfahrt, von M´Hamid über den Lac Iriki nach
Foum Zguid.
Die Piste war landschaftlich traumhaft schön nur teilweise ziemlich steinig und wir wurden immer wieder gut durchgeschüttelt.
Zuerst geht es durch kleine Dünen, danach über Hammada an die schöne Quelle von Umm Lala, von dort aus wieder über steinige Hammada zum Dünengebiet Erg M`Hazil am ausgetrockneten Lac Iriki und dann in einem großen Bogen am Berg Medoua vorbei nach Foum Zguid.
Wir haben insgesamt 7 Tage dafür gebraucht und viele schöne Nachtplätze gefunden.
Diese Tour hat uns total gut gefallen und wir können sie Allradfahrzeugen nur wärmstens empfehlen, am besten viel Zeit mitbringen um die Landschaft richtig genießen zu können.
Kurz vor Foum Zguid hatten wir dann wieder Asphalt unter den Rädern und machten uns auf Richtung Tata.
An den salzigen Kaskaden in der Nähe von Tissint hatten wir dann wieder einen schönen Nachtplatz und auf der Weiterfahrt kurz hinter Tissint standen wir plötzlich in einer bizzaren Mondlandschaft.
Hier machten wir dann gleich eine Kaffeepause und genossen die wunderschöne Aussicht auf die Umgebung.
In Tata entschieden wir uns dann erst mal Richtung Agadir zu fahren um mal wieder in einem großen Supermarkt unsere Lebensmittel aufzufüllen und auf einem Campingplatz die Wäsche zu waschen.
Die Fahrt von Tata nach Taroudannt ist landschaftlich auch total schön, diese Berge mit den vielen Schichten und verschiedenen Farben sind herrlich anzusehen, da kommt man aus dem schauen nicht mehr raus.
Agadir war dann ziemlich stressig, gerade noch waren wir in der Wüste und in einsamen Bergenlandschaften unterwegs und plötzlich so viele Menschen und Autos, Lärm und alles zugebaut, naja, Lebensmittel sind aufgefüllt und nach dem Abend auf dem Campingplatz geht es dann hoffentlich wieder in einsamere Gegenden an der Küste.
Marokko gefällt uns unglaublich gut, die Landschaft ist abwechslungsreich und sagenhaft schön.
Leider gibt es in den abgelegenen Gegenden viele arme Menschen und wir können nur empfehlen Klamotten, Schuhe oder Spielzeug zum verschenken mitzunehmen oder gegen eine kleine Gegenleistung (selbstgebastelte Kette, o.ä.) einzutauschen, vorallem für die Kinder, wir wurden oft angesprochen ob wir nicht Schuhe oder Kleidung für die Kleinen hätten und wir ärgern uns masslos das wir nicht viel geben können. Es ist natürlich auch so das die Kinder bei jeder Gelegenheit angerannt kommen und erwarten das man ihnen etwas schenkt, es ist sehr schwer sich richtig zu verhalten, da wir Touristen sie dazu erziehen und die Erwartungen natürlich immer größer werden.
Aber wer ein bisschen helfen kann sollte das auch tun.
Leider haben wir es nicht gewusst bzw. haben uns wahrscheinlich nicht richtig vorbereitet, nächstes mal passiert uns das nicht mehr .... denn, es gibt bestimmt ein nächstes mal!